Kräutl der Woche: Augentrost

vom Buch: Heilpflanzen unserer Heimat von Dr. Jörg Zittlau/Apotheker Michael Helfferich 

Der Augentrost gehört zu den Halbschmarotzern, weil er die Wurzeln der ihm benachbarten Graspflanzen anzapft. Deshalb geben ihm die Bauern seinen Beinamen Nitnützle und Wiesengrind. Seinen Hauptnamen jedoch hat er von den Heilkundigen: 1485 erstmals als Heilmittel gegen dunkle Augen erwähnt. Heute gilt er außerdem als eine der wirksamsten Heilpflanzen gegen Heuschnupfen. Der bekannte Apotheker Mannfried Pahlow empfahl den Augentrost bei Kindern, die leicht Schnupfen und Husten bekamen, oft geschwollene Lymphdrüsen im Hals und tränende Augen haben sowie insgesamt wenig Widerstandskräfte besitzen. In der Fachterminologie sprach man hier früher von skrofulösen Kindern, heute ist der Begriff nur noch in der Naturheilkunde üblich.  

Richtig sammeln und anbauen 

Geerntet wird zur Blütezeit das gesamte Kraut. Es muss schnell und sorgfältig getrocknet und dann lichtgeschützt in einer Blechdose aufbewahrt werden. Wenn du in deinem Garten eine Magerwiese anlegst, kommt der Auentrost meist von selbst dazu.  

Wirkstoffe 

Aucubin Dieser Stoff gehört zu den Glykosiden und wirkt antibiotisch. Er hilft vor allem anfälligen Kindern mit schwachem Immunsystem, die häufig schwere Erkältungen bekommen.  

Gerbstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Entzündungen im Darm und in den Atemwegen. Besonders erfolgreich ist die Anwendung des Augentrosts bei Erkrankungen mit kombinierten Symptomen an Augen und oberen Atemwegen, wie sie beispielsweise für die Pollenallergie typisch sind.  

Heilwirkungen 

Augenlidentzündungen, Bindehautentzündungen, Gerstenkorn, Heuschnupfen, Husten, müde Augen 

Anwendungsform 

Augentrosttee hilft bei Husten und Magenverstimmungen, auch infektanfällige Kinder kommen damit schneller wieder auf die Beine. Bei Gerstenkörnern sowie entzündeten Augen sollten innerliche und äußerliche Anwendung kombiniert werden.  

Tee