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Kräutl der Woche: Löwenzahn

vom Buch: Heilpflanzen unserer Heimat von Dr. Jörg Zittlau/Apotheker Michael Helfferich 

 

Seinen Lateinischen Namen (Taraxacum officinale) verdankt der Löwenzahn der Tatsache, dass er früher bei Augenentzündungen eingesetzt wurde. Taraxacum setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen: „taraxis“ (=Augenentzündung) und „akeomai“ (=ich heile). Heutige Pflanzenkundige schätzen ihn weniger als Augentrist denn als Heilmittel bei Arthritis und Ödemen.  

 

Richtig sammeln und anbauen 

Man sammelt das Kraut unmittelbar vor der Blüte und die Wurzeln im Herbst. Die gewaschenen Wurzeln werden der Länge nach halbiert, in Scheiben geschnitten und bei 45°C getrocknet. Das Kraut trocknet man klein geschnitten im Schatten. Wer Wildwiesen in seinem Garten hat, braucht den Löwenzahn nicht extra anzubauen. Er wird sich dort von selbst ansiedeln.  

 

Wirkstoffe 

Taraxin schmeckt bitter und regt dadurch den Appetit an. Außerdem gilt Taraxin als entzündungshemmend. 

Inulin ist eine besondere Zuckerform, die uns lang anhaltend wach und konzentriert hält. Wichtigste Inulinquelle in der Löwenzahnpflanze sind die Wurzeln.  

Löwenzahnblätter sind durch ihren hohen Kaliumgehalt ein wirksames Mittel gegen Wassersucht und Harnsteine. 

 

Heilwirkungen  

Appetitlosigkeit, Konzentrationsschwäche, Arthritis, Diabetes mellitus (unterstützend) , Funktionsstörungen der Gallenblase, Gicht, Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen, Rheumatische Erkrankungen, Wassersucht (Ödeme), Warzen 

 

Anwendungsformen 

Kuren mit Löwenzahntee fördern die Konzentration und die Entschlackung sowie den Heilungsprozess von Rheumatischen Erkrankungen und von Diabetes. Frische Löwenzahnblätter ergänzen die Teekur. Für Rheumapatienten empfehlen sich auch Umschläge mit Löwenzahntee oder mit frischen Wurzeln. Löwenzahnblätter können auch als Salat angerichtet werden. Der Milchsaft aus der frischen Pflanze wirkt haut- und schleimhautreizend. Kinder sollten deshalb die Stängel der Pusteblume nicht in den Mund nehmen. Zerschnittene und leicht geröstete Löwenzahnwurzeln hat man früher als beliebten Ersatz für den für viele unerschwinglichen Bohnenkaffee verwendet. Die gerösteten Wurzeln werden gemahlen, in Wasser aufgekocht und abgeseiht. Manche Menschen schwören auf Löwenzahn als Antiwarzmittel. Man betupft die Warze täglich mehrmals mit dem Milchsaft aus der frischen Pflanze.  

 

Tee 

1 EL Wurzeln und Kraut mit 1 Tasse kaltem Wasser übergießen 

1 Minute kochen, 15 Minuten ziehen lassen und abseihen 

Täglich 2 Tassen trinken, mindestens 8 Wochen lang 

Zur Therapieunterstützung bei Diabetes: 6 Wochen lang zu jeder Mahlzeit 1 Tasse Tee trinken 

 

Umschläge mit frischen Wurzeln 

Leinentuch mit heißem Wasser tränken und 3 EL klein gehackte frische Löwenzahnwurzeln darin einwickeln 

Auf die schmerzenden Gelenke legen und mit einem Handtuch umwickeln 

 

Vorsicht 

Größere Mengen an Löwenzahntee können bei empfindlichen Menschen zu Magenbeschwerden führen.  

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